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AutorenbildAnke Dollase

Mora, ein "kleines" Städtchen im Herzen Schwedens - unsere erste Station für drei Tage

Aktualisiert: 3. Apr. 2022

"Ein guter Reisender hat keine festen Pläne und denkt nicht ans Ankommen."

-Lao Tzu-


Die Öresundbrücke von Dänemark nach Schweden ist immer wieder sehenswert, vor allem bei so schönem Wetter, wie wir es wieder einmal haben. Wir sind aufgeregt. Dieses Mal werden wir angehalten, weil wir unseren Covid- Test vorzeigen müssen. Die Dame ist resolut, weil wir sie nicht gleich verstehen, aber am Ende ist alles gut und wir fahren mit einem tollem Licht im Nacken in Richtung Göteborg. Fehlen nur noch die ABBA`s aus den Boxen ;).



Für eine Nacht schlafen wir in einem modernen tiny house bei einer netten Familie in Uddevalla. Das Haus befindet sich in einer typischen Vorortsiedlung mit lauter neu gebauten Einfamilienhäusern. Uns fällt bei allen auf, dass die Schweden sehr viel Wert auf Einzigartigkeit und Gemütlichkeit legen. Jedes Haus hat seinen eigenen Stil, viele Lampen und Lichter lassen sie behaglich und einladend wirken.

Im Buch "Wer die Kälte liebt: Skandinavien für Anfänger" von Tilmann Bünz habe ich gelesen, dass sich die Schweden gern in ihr Heim zurückziehen, vor allem in den vielen kalten Monaten, Familie und Individualität liegt ihnen sehr am Herzen. Und ich habe ein Faible für Wohnungseinrichtungen. Darum bemühen wir uns sehr, beim Spazieren gehen, nicht zu direkt und in die Fenster zu gucken.

Am nächsten Morgen wird das letzte selbst gebackene Brot (Rezepte folgen) zu belegten Broten verarbeitet und weiter geht`s in Richtung Mora.

Zwischenstopp in Karlstad: Wir finden ein nettes Cafe für einen Kaffee und einen Chai Latte.



Übernachten werden wir bei Kristian in einem alten russischen Bauernhof in Ryssa. Wir buchen übrigens unsere Unterkünfte alle über AirBnB und das funktioniert hervorragend.

Das Dorf Ryssa befindet sich am Ausgang des russischen Flusses in Richtung Siljan, Dalarnas größtem See. Der Bauernhof liegt in einer landschaftlich reizvollen und kulturell reichen Umgebung an der Grenze zwischen gepflegter Landschaft und allen Wildnisabenteuern. Besonders wichtig, unser Häuschen hat eine eigene Sauna. Nach Monaten Lockdown und abgelaufenem Fitnessabo ist das ein "Muss" für uns.



Dass man auf zugefrorenen Seen spazieren geht, ist für uns eine faszinierende Erfahrung. Noch trauen wir dem Ganzen nicht so ganz, aber wenn wir Menschen darauf sehen oder Spuren, dann tun wir es ihnen gleich. Aber man muss aufpassen. Es gibt Seen, durch die Flüsse gehen oder deren Eis in Bewegung ist. Man sollte sich absolut sicher sein und im Zweifelsfall besser nachfragen.


Wir merken, dass das "Ankommen" Zeit braucht. Das Eis stellt unsere erste Herausforderung dar. Es war wohl bisweilen zu wenig kalt, sodass sich auf den Strassen und Wegen grosse Eisflächen gebildet haben. Ohne Spikes geht gar nichts. Anfänglich ziehe ich sie an und wieder aus, wenn wir in Geschäfte gehen. Das Überziehen ist nicht ganz einfach , vor allem mit steif gefrorenen Fingern. Irgendwann lasse ich sie einfach dran. Die bissige Kälte ist unsere zweite Herausforderung, vor allem an den Beinen.



Also kaufen wir uns in Mora im Sportgeschäft Überhosen für fünfzig Euro, die aus Anorakstoff hergestellt sind und Reissverschlüsse an den Seiten haben. Da kommt man sogar mit Winterschuhen bequem rein und wieder raus. Diese Hosen sind der beste Kauf für unsere Reise gewesen und solche bekommt man in der Schweiz gar nicht und wenn dann nur als "überteuerte" Markenprodukte. Fürs Fahrradfahren im Winter auch bestens geeignet. Ich liebe diese Dinger.

Ein weiteres Highlight für uns in Mora: der Besuch eines Cafes nach Monaten des Darbens. Es gibt Matcha Latte und kleine vegane Schokoladennusstörtchen. Ich bin der glücklichste Mensch auf dem Erdball.



Mora ist am Siljansee gelegen mit einer schönen Promenade zum Spazieren (vorausgesetzt man hat genug an ;-)). Auf dem See kann man Schlittschuh laufen, eine grosse geschliffene Runde wurde dafür extra präpariert.



Was haben wir noch gemacht: die Halbinsel Söllerön besucht und wir waren im Dunkeln joggen (mit Spikes wohlgemerkt).



Und ich habe eine Brot gebacken. Auch das geht auf Reisen. Nicht das es hier kein gutes Brot gäbe. Aber wir haben uns an unser Brot gewöhnt. Da wissen wir, was drin ist, nämlich nur gute Zutaten. Ausserdem macht es Freude, für sich etwas zu machen und dann das Resultat zu bewundern. Ich hätte noch vor einem halben Jahr gesagt, Brot backen ist etwas Kompliziertes. Ich wusste es einfach nicht, dass es so einfach geht.

Vollkornmehle wie Dinkel und Roggen bekommt man hier in jedem "Dorfladen".

Zum Rezept geht es hier. (Link folgt noch...)
























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